Spätbarockes Juwel mit geheimnisvoller Vergangenheit

Die Minoritenkirche in Tulln, 1739 vollendet und 1990 umfassend restauriert, zählt zu den schönsten spätbarocken Sakralbauten Niederösterreichs. Besonders beeindruckend sind die bis heute weitgehend original erhaltenen Nebenräume – Loretto-Kapelle, Sakristei, Krypta und die mysteriöse Eremitage.
Geweiht ist die Kirche der unbefleckten Jungfrau Maria und dem hl. Johannes Nepomuk, dem Schutzheiligen gegen Verleumdung und für die Verschwiegenheit.
 

Besichtigungen

Täglich von ca. 8.00 - 17.00 Uhr, Führungen nach Vereinbarung und im Rahmen der historischen Stadtführungen.

Adresse: Minoritenplatz 1, 3430 Tulln/Donau

Was die Minoritenkirche besonders macht

  • Spätbarocke Architektur in seltener Vollständigkeit
  • Historische Nebenräume, die kaum verändert wurden
  • Geheimnisvolle unterirdische Eremitage
  • Alte Ordensgeschichte und reiche Sakralkunst
  • Zentrale Lage in der Tullner Altstadt

Geheimnisse unter der Erde: Die Eremitage

Ein Highlight für Entdecker ist die unterirdische Eremitage, auch „Einsiedelei“ genannt. Sie besteht aus vier kleinen Räumen, deren ursprünglicher Zweck bis heute nicht geklärt ist.
Besonderheiten:

  • Zwei größere Zellen mit Wänden aus Schlacke,
  • kunstvoll verziert mit Muscheln und weißen Putzkreuzen
  • Ein geheimnisvoller Ort – nur im Rahmen von Führungen zugänglich

Tipp: Wer die Atmosphäre dieser Räume selbst erleben will, sollte sich einer geführten Besichtigung anschließen.

Aus der Geschichte: Kloster, Kaserne, Rathaus

Mittelalterlicher Ursprung

  • Bereits im 13. Jahrhundert ließen sich die Minoriten – auch „Schwarze Franziskaner“ genannt – in Tulln nieder.
  • Vom ersten Klosterbau sind nur noch Reste einer gotische Kapelle erhalten.

Reformation & Wiederbesiedlung

  • Während der Reformation verließen die Ordensbrüder das Kloster.
  • Erst 1635 wurde es neu besiedelt und zwischen 1713–1756 neu errichtet – diesmal im spätbarocken Stil.

Vom Kloster zur Garnison

  • 1807 wurde der Minoritenkonvent endgültig geschlossen.
  • Ab 1827 beherbergte das Gebäude eine Militärschule, später eine Kaserne.
  • Tulln wurde dadurch zur Garnisonsstadt.

Nutzung im 20. Jahrhundert

  • Zwischenzeitlich diente das Gebäude als Sozialwohnanlage.
  • Nach umfassender Sanierung (1990–1993) beherbergt es heute:
    • das Rathaus der Stadt Tulln
    • das Zuckermuseum
    • sowie Veranstaltungsräume

Eine Besichtigung der Nebenräume der Kirche ist nur im Rahmen von Führungen möglich.
 

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